„Wo ein Begeisterter steht, ist der Gipfel der Welt.“ (Joseph von Eichendorff)

Mit großer Vorfreude hatten wir diesen Höhepunkt des Jahres erwartet: Prof. Armin Krenz verlieh uns und unserer pädagogischen Arbeit während einer dreitägigen Fortbildung neuen Aufwind.

Das erfrischend großzügige, lichtdurchflutete Ambiente des Blu:boks Berlin, genannt „Die Selbstwert-Manufaktur“, stellte einen sehr passenden Rahmen für diese Veranstaltung dar. 

Unsere enge Zusammenarbeit mit dem Begründer des Situationsorientierten Ansatzes, Prof. Armin Krenz, bedeutet für uns jenen Schub von Energien, die uns auch über Grenzen hinauswachsen, altes bewährtes Verhalten und Sichtweisen auf den Prüfstand stellen lassen und uns nicht zuletzt vorbereiten auf das Zeitalter der Transformation. Dabei geht es auch in der Pädagogik um eine neue Qualität, das Ringen um tiefgründiges Verstehen menschlicher Entwicklung und menschlichen Verhaltens, verbunden mit Mut und Bereitschaft zum Neudenken.

Mit Leichtigkeit, spannenden Beispielen aus seinem großen Erfahrungsschatz, aber auch mit Nachdruck und herausfordernden Fragen, welche die Zuhörer aus ihrer Komfortzone lockten, brillierte Armin Krenz und zog uns in seinen Bann. Und wieder waren die Zuhörer fasziniert, mit welchem Selbstverständnis Armin Krenz die Erkenntnisse aus Entwicklungspsychologie, Bindungsforschung, Tiefenpsychologie, Hirnforschung wie Teile eines schillernden Mosaiks zusammensetzte und die Pädagogik auf eine neue Stufe hob.

Im ersten Teil der Fortbildung steuerten wir das Thema Erzählwert, Bedeutungswert, Symbolik kindlicher Ausdrucksformen an. Mit Staunen verfolgten wir Herrn Krenz‘ Gedankengänge, wie es ihm gelang, Ausdrucksformen von Kindern zu entschlüsseln als Basis für sinnvolles pädagogisches Handeln. Wir sahen in diesen Momenten Situationen aus unserem Alltag vor uns. Mit dem Verständnis der Symbolik gibt uns der Situationsorientierte Ansatz ein elementares Werkzeug an die Hand. Für die Pädagogik bedeutet dies, dass jedem Verhalten des Menschen, jeder Ausdrucksform eine symbolische Bedeutung innewohnt, die es zu lesen gilt. Durch das Entschlüsseln von Ausdrucksformen kann der Pädagoge das Kind in seiner Motivation verstehen und nachhaltig pädagogisch und vor allem menschlich handeln. Dieser Anspruch setzt neben hohem Wissensstand vor allem die Schulung von Wahrnehmung, innere Haltung und Eigenreflexion der Fachkräfte voraus.

Während der Fortbildung übten die Teilnehmer in Gruppenarbeit diese Fähigkeiten und reflektierten Situationen aus dem pädagogischen Alltag. Dabei erhellten sich so manche, bisher im verborgenen liegenden Zusammenhänge und führten zu einer Vielzahl von Aha-Erlebnissen.

 „Der Mensch hört nicht auf zu spielen, weil er älter wird. Er wird alt, weil er aufhört zu spielen.“ (Oliver Wendell Holmes)

Der zweite Teil der Fortbildung führte uns auf die Insel des Spiels und seiner verschiedenen Spielformen. Die Bedeutung des Spiels für die Entwicklung des Kindes betonte Armin Krenz eindrucksvoll wie folgt:

  • Das Spiel ist Vorstufe und Nährboden für den Erwerb schulischer Fertigkeiten.

  • Das Spiel ist Vorstufe für den Erwerb beruflicher Fertigkeiten.

  • Das Spiel ist von entscheidender Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung des Menschen.

Auch in diesem Zusammenhang wurde die Bedeutung der Eigenreflexion der Spielbiographie, sowie des eigenen Spielverhaltens der Pädagogen betont. In Gruppenarbeit konnten wir unserem eigenen Spielverhalten auf den Grund gehen. Der Erwachsene als aktiver Mitspieler wurde von Armin Krenz als ein besonderes Potenzial der Beziehungsgestaltung angeführt.

 

 Im Nachklang gilt unser herzlicher Dank nochmals unserem Mentor Prof. Armin Krenz, sowie allen Beteiligten und Organisatoren der Veranstaltung.